FDZ-Arbeitspapier Nr. 29

Reichtum in Niedersachsen und anderen Bundesländern - Ergebnisse der Steuergeschäftsstatistik 2003 für Selbstständige (Freie Berufe und Unternehmer) und abhängig Beschäftigte

Reichtum ist ein Thema, dem bei der Analyse der Einkommenssituation eines Landes zumeist nur eine relativ geringe Bedeutung beigemessen wird, was damit begründet wird, dass im Gegensatz zur Armut Reichtum kein vordergründiges soziales Problem darstellt. Diese Ansicht vernachlässigt allerdings u. a. dass wenn "die Unterschiede zwischen Arm und Reich als relativ groß und schwer überwindbar wahrgenommen [werden], [ ] dies die Akzeptanz der sozialen Marktwirtschaft und der Demokratie grundlegend in Frage stellen [kann]." Die Analyse von Armut ohne gleichzeitige Betrachtung des Reichtums innerhalb einer Gesellschaft greift also zu kurz.
In der vorliegenden Arbeit wird Reichtum als Einkommensreichtum mit zwei Schwerpunkten thematisiert. Zum einen gehen wir erstmals der Frage nach, ob Reichtum in den einzelnen deutschen Bundesländern von unterschiedlicher Bedeutung ist. Zum anderen beschäftigt sich der vorliegende Beitrag mit den Unterschieden zwischen den einzelnen Berufsgruppen. Dabei wird u. a. die Frage untersucht, ob sich die landläufige Meinung, dass Selbstständige generell reicher sind als abhängig Beschäftigte bestätigt. Innerhalb dieser Arbeit wird zwischen zwei Selbstständigengruppen unterschieden: den Freiberuflern einerseits und den Unternehmern andererseits.
Zum Aufbau des Beitrages: Im zweiten Abschnitt wird die aktuell verfügbare Geschäftsstatistik der Lohn- und Einkommensteuerstatistik aus dem Jahre 2003 charakterisiert, auf deren Grundlage die Ergebnisse dieses Beitrages ermittelt wurden. Nach der allgemeinen Analyse der Einkommen und ihrer Verteilung insgesamt im dritten Teil, werden im vierten Abschnitt die Ergebnisse der Reichtumsanalyse vorgestellt. Eine Zusammenfassung rundet den Beitrag ab.