FDZ-Arbeitspapier Nr. 18

Die Gehalts- und Lohnstrukturerhebung: Methodik, Datenzugang und Forschungspotential

Linked Employer Employee – Datensätze (LEED) ermöglichen es der Arbeitsmarktforschung, beobachtete Effekte in einen durch das Unternehmen verursachten und einen vom Beschäftigten abhängigen Anteil aufzuspalten. Seit Mitte der 1990er entwickelte sich die Anzahl der Analysen in diesem Bereich sprunghaft. Abowd und Kramarz 1999 geben einen Überblick über die in den 90ern bearbeiteten Fragestellungen und zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Datensätze aus 17 Ländern.
Für Deutschland sind aktuell für die Wissenschaft verfügbar der LEED des IAB (LIAB) und die Gehalts- und Lohnstrukturerhebung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Eine Beschreibung des LIAB und ausgewählter mit ihm durchgeführter Studien findet sich in Alda, Bender und Gartner 2005.
In diesem Aufsatz stellen wir die Gehalts- und Lohnstrukturerhebung (GLS) vor. Nach einem Überblick über Methodik und Merkmale (Kapitel 2) erläutern wir die Möglichkeiten des Datenzugangs (Kapitel 3), wobei der Schwerpunkt der Darstellung auf dem kürzlich erschienenen Scientific-Use-File der Erhebung 2001 liegt. Dabei verdeutlichen wir, dass die Anonymisierung von LEED für die Datenproduzenten eine besondere Herausforderung darstellt, da die Balance zwischen Schutz der Daten und Erhalt des Analysepotenzials schwieriger erreichbar ist als bei Daten, die nur Informationen entweder über Unternehmen oder über Beschäftigte enthalten. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse einiger mit der GLS durchgeführter Untersuchungen zusammen und zeigt damit das in den Daten enthaltene Forschungspotenzial auf. Abschließend geben wir einen kurzen Ausblick auf die neuen Perspektiven, die sich durch die geplante Verknüpfung der GLS mit anderen Wirtschaftsstatistiken ergeben, wobei hier allerdings noch einige technische Fragen zu klären sind